Recycling & Co ♻️

Recycling ist ein sehr vielschichtiges Thema. Wir geben hier einen kleinen Einblick wie Recycling funktioniert und was eigentlich recycelt werden kann.

Welchen Herausforderungen müssen sich Verpackungsspezialisten derzeit stellen, um das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben?

Das bisher geltende lineare Prinzip "Abbauen – Produzieren – Konsumieren – Wegwerfen" ist nicht mehr zeitgemäß. Hier muss ein Umdenken stattfinden: Verpackungsabfälle sind kein Müll, sondern dienen als wertvolle Rohstoffquelle zur Herstellung neuer Verpackungen. Deshalb setzen wir uns bei Ströbel mit dem Thema der Wertschöpfung intensiv auseinander und arbeiten permanent an neuen Verpackungslösungen.

 

Welchen konkreten Verpackungstrend verfolgt Ströbel?

In Bezug auf recyclingfähige Verpackungen besteht bei den Verbrauchern häufig Halb- bzw. Unwissen, d. h. es wird gerne zu Lebensmittelverpackungen mit hohem Papieranteil gegriffen. Diese sehen auf den ersten Blick umweltfreundlich aus und fühlen sich haptisch sehr hochwertig an. Der Aromaschutz wird mittels einer zusätzlichen Schicht aus Aluminium- oder Kunststoff gewährleistet. Diese sogenannten Verbundverpackungen sind allerdings nicht recyclebar und landen deshalb in der Müllverbrennung.

Wir bei Ströbel setzen deshalb auf...

Voll recyclebare Verpackungs­lösungen aus Mono­material

MADE IN FRANKEN, GERMANY

INFO: MONO-Line Beutel

Was ist Plastik/Kunststoff - und was steckt drin?

Das umgangssprachliche Plastik, wird auch Kunststoff genannt –beide Stoffe sind dasselbe. Kunststoff wird vor allem aus den fossilen Rohstoffen Öl und Gas gewonnen. Sie bestehen aus sogenannten Polymeren. Kurz gesagt sind Polymere hochmolekulare chemische Verbindungen (Makromoleküle) aus wiederholten Einheiten.
Plastik ist ein erstaunliches Material. Wir nutzen es für lebensrettende medizinische Geräte, stellen daraus Kleidung, Spielzeug und Kosmetik her oder bauen daraus Flugzeuge und Elektroautos. Wir verpacken darin Lebensmittel, um sie vor dem Verderb, oder Maschinen vor Korrosion zu schützen. Es ist stabil, wasserfest und haltbar. Aber immer, wenn Plastik in die Umwelt gelangt, entsteht ein Problem. Ein Großteil des Plastikmülls landet leider noch in Öfen zur thermischen Verwertung oder in der Umwelt. Dies zu ändern, geht nur über eine Änderung des Konsumverhaltens (unnötige Verpackungen vermeiden), Sensibilität bei der Entsorgung und einem Kunststoffdesign, welches ein späteres Recycling überhaupt erlaubt.

Was ist Recycling und wie funktioniert es?

Den Müll, den wir jeden Tag produzieren, kann man zum großen Teil wiederverwerten. Durch Recycling wird getrennter Müll aufbereitet und zu neuen Produkten verarbeitet. Wichtig dafür ist, Abfall richtig zu sortieren. Durch verschiedene Verfahren entstehen dann neue Rohstoffe. Diese werden wieder in den Herstellungsprozess, in einen Kreislauf (engl. "cycle"), eingeführt. Zum Beispiel muss für recycelten Kunststoff weniger neuer Kunststoff hergestellt werden. Das schont die Ressourcen.
Viele Verpackungen haben einen grünen Punkt, die in einer gelben Tonne gesammelt und dann recycelt werden. Andere haben aber keinen grünen Punkt, obwohl sie aus demselben Material bestehen. Warum ist das so? Der grüne Punkt zeigt lediglich an, dass es jemanden gibt, der sich um das Recycling kümmert und nicht, dass das Material an sich recycelt werden kann. In Deutschland gibt es leider keine einheitlichen Regelungen zur Mülltrennung und -entsorgung in Haushalten. Meist regelt das die Kommune vor Ort.
Aktuell erfolgt das Recycling von Kunststoffen überwiegend mittels mechanischer Verfahren. Hierfür werden die Kunststoffabfälle nach Kunststoffart sortiert, gewaschen, eingeschmolzen und zu so genannten Rezyklaten aufbereitet.

Wie gelingt es, die Recyclingquote von Verpackungen deutlich zu steigern?

Kunststoffe sind in der Regel gut recyclebar, aber leider nicht zu 100 Prozent. Entsprechende Anlagen, Kapazitäten und Infrastrukturen müssen deshalb weiter ausgebaut werden. Wünschenswert wäre zu diesem Thema ein runder Tisch aller Beteiligten, von den Herstellern der Produkte, der Verpackungsmittelindustrie, den Sortier- und Recyclingunternehmen bis hin zu Vertretern aus der Politik.

Fakten zum Recycling

Die Idee des Recyclings nicht neu. Bereits Menschen in der Antike haben Metall und Glas gesammelt, eingeschmolzen und umgearbeitet, um daraus neue Produkte zu produzieren. Diese „mechanischen Recyclingprozesse“ werden in Deutschland in großem industriellem Maßstab umgesetzt.
Heute liegt die Recyclingquote weltweit bei nur 14 Prozent. Um diese zu erhöhen hat die EU sich auf den „Green Deal“ geeinigt: bis 2030 sollen alle in der EU auf den Markt gebrachten Verpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein.

Der Weg der Plastikverpackungen:
ein Kreislauf

Schritt 1: Zuhause sammeln und trennen

Wer seine Kunststoffverpackungen zu Hause getrennt im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne sammelt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Besonders wichtig ist es, dass Verpackungen nicht in der Restmülltonne landen und dass Verpackungen beim Sammeln nicht ineinander gestapelt werden. Beim Sortieren müssten sie wieder mühsam voneinander getrennt werden.

Schritt 2: Sammlung

Die Verpackungstonne oder die Gelben Säcke werden geleert oder eingesammelt. Mit Müllfahrzeugen gelangen die Leichtverpackungen (LVP) an die sogenannte LVP-Sortieranlage.

Schritt 3: Sortieranlage und Recyclinganlage

Damit aus den Verpackungen neue Produkte entstehen können, werden die verschiedenen Materialien voneinander getrennt. Sie laufen über viele Fließbänder und werden nach den unterschiedlichen Fraktionen getrennt. Am Ende werden die sortierten Kunststoffe zu Ballen gepresst. Leider können nicht alle Verpackungen recycelt werden. Sie werden in der Recyclinganlage erst zerkleinert und dann gewaschen. Dann geht es in die Trocknung.

Schritt 4: Produkte aus recyceltem Kunststoff

Die kleinen Plastikteile in der Recyclinganlage werden zur Produktion neuer Verpackungen und Produkte verwendet. Etwa 23 % der Leichtverpackungen werden verwertet und 77 % sind Sortierrest und landen in der Müllverbrennung. Eine Erfolgsgeschichte ist Kunststoffrecycling noch nicht. Dennoch gibt es eine positive Entwicklung. Immer mehr Hersteller setzen auf Verpackungen aus recyceltem Material. Aus Plastikflaschen werden beispielsweise Fleece Pullover hergestellt und aus recyceltem Kunststoff werden ganze Sitzmöbel. Unser Müll ist mehr als etwas, das man loswerden will.

Wichtiges zum mechanischen Plastikrecycling

1. Sammlung / Entsorgung:

Verpackungen, die in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden, sind in der Regel aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundstoffen. Da sie manchmal auch aus verschiedenen Materialien bestehen, zum Beispiel der Joghurtbecher aus Kunststoff und der Joghurtbecherdeckel aus Aluminium, müssen diese Bestandteile getrennt voneinander in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack geworfen werden. Der Grund: Unterschiedliche Verpackungsmaterialien, die miteinander verbunden in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden, können in der Sortieranlage nicht maschinell voneinander getrennt werden. Außerdem gilt: Die Verpackungen sollten restentleert bzw. löffelrein sein – ein zusätzliches Ausspülen ist nicht nötig.
Übrigens: Von den in Deutschland jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen über die Gelben Tonnen und Gelben Säcke gesammelten Materialien sind etwa 30 % nicht richtig entsorgter Restmüll. In manchen Gebieten liegt die Fehlwurfquote sogar bei bis zu 60 %. Diese sogenannten Fehlwürfe erschweren oder verhindern sogar das Recycling wertvoller Rohstoffe.

2. Sortierung:

Unterschiedliche Materialschichten & Einfärbung mit ruß-basierten Farben
Manche Verpackungen bestehen aus verschiedenen Materialschichten. Die Schichten können in der Sortieranlage nicht getrennt werden. Aber im gemischten Zustand können sie nicht recycelt werden. Diese Verpackungen werden im Restmüll verbrannt (thermische Verwertung).
Schwarze Verpackungen enthalten oft einen hohen Rußanteil, um die Farbe darzustellen. Hier kommt es dann beim Infrarot-Scanner in der Sortieranlage zu Problemen. In diesem Fall wird die Verpackung ebenfalls aussortiert und thermisch verwertet. Ströbel zusammen mit dem Recyclingdienstleister Interseroh+ empfiehlt daher, dunkle Farben, die keinen Rußanteil besitzen.

 

Endlos recyceln – geht das?

Leider nein! Kunststoffe wie Polyethylen lassen sich nicht ohne Qualitätsverlust recyceln, weil die ursprünglichen Bausteine nicht mehr voneinander getrennt werden können. Die Molekülketten werden beim Recyclingvorgang unweigerlich kürzer. Dadurch verschlechtern sich die Eigenschaften des Plastiks, es wird zum Beispiel weicher und instabiler, so dass man es nur noch für weniger anspruchsvolle Zwecke verwenden kann. Man bezeichnet das als »Downcycling«; das Material wird nicht im Kreislauf verwendet, sondern in einer Art Abwärtsspirale, die irgendwann in der Verbrennung endet. Der Einsatz von recycelten Rohstoffen (”Rezyklaten”) für neue Produkte ist natürlich immer noch ressourcenschonender als eine Neuproduktion.

Vorbildlicher Kreislauf:

PET-Flaschen im Pfand-System. Die allseits beliebten Flaschen können bis zu zehnmal zu neuen PET-Flaschen weiterverarbeitet werden. Grund dafür ist, dass hier bereits ein in sich geschlossener Kreislauf vorliegt.

Chemisches Recycling – in den Kinderschuhen

Chemisches Recycling wird als eine Alternative oder Ergänzung zur werkstofflichen Verwertung von Kunststoffabfällen diskutiert. Hier gibt es die Möglichkeit der Ausschleusung von Schadstoffen, schwierig werkstofflich recyclebarer oder stark verschmutzter Abfälle zu recyceln. Noch sind die Techniken des chemischen Recyclings nicht etabliert.
Aufgrund der derzeitigen Datenlage muss davon ausgegangen werden, dass die werkstoffliche Verwertung grundsätzlich ökologisch und ökonomisch vorteilhafter ist.
Chemisches Recycling steckt also noch in den Kinderschuhen. Um eine Bewertung endgültig vornehmen zu können, braucht es noch einige Zeit und Forschungsaufwand.

Was sind biobasierte Kunststoffe? Sind sie besser als konventionelle Kunststoffe und können auch besser recycelt werden?

Biobasierte Kunststoffe diese werden meist aus ⁠Biomasse⁠, also z. B. aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt. Klingt erstmal gut, bei genauerer Betrachtung gibt es aber doch einige Haken: Biobasierte Kunststoffe landen in Deutschland meistens noch im Restmüll und müssen dort energetisch verwertet werden. Die Sortieranlagen für den gelben Sack / der gelben Tonne sind nicht auf die Sortierung dieser Kunststoffe ausgelegt.
Aus vergleichenden Ökobilanzen wissen wir, dass sich die Umweltauswirkungen nicht wesentlich verbessern, wenn die Rohstoffe biobasiert sind statt fossilbasiert. Die Auswirkungen verschieben sich: der ökologische Fußabdruck für biobasierter Kunststoffe äußert sich in einem höheren Flächenbedarf. Grund ist die landwirtschaftliche Produktion der Rohstoffe. Es kann zu Konkurrenz um Flächen mit der Lebensmittelproduktion kommen und Ausgleichs- und Waldflächen können weniger werden. Zudem entstehen Monokulturen und die Böden werden teilweise stark überdüngt.

Dürfen biobasierte Kunststoffbeutel die Bioabfalltonne?

Eher nicht. Es hängt allerdings vom jeweiligen Produkt ab und müsste im Einzelfall untersucht werden. Biobasierte Kunststoffe sind nicht immer biologisch abbaubar. Kunststoffbeutel, die gegen biologischen Abbau beständig sind, zersetzen sich in der Kompostierung oder Vergärung nicht und müssen aussortiert werden. Für Anlagenbetreiber ist dies mit großem Aufwand verbunden.
Die Analyse eines europäischen Forschungsteams zeigt zudem: Genauso wie in herkömmlichen Plastikprodukten sind auch in Biokunststoffen Schadstoffe enthalten, die beim biologischen Abbau frei werden können.

Was sind biologisch abbaubare Kunststoffe?

Biologisch abbaubare Kunststoffe bestehen meist aus thermoplastischer Stärke, Cellulose, abbaubaren Polyestern und Polylactid (PLA). Einige abbaubare Polyester werden bisweilen auch aus Erdöl hergestellt. Somit sind nicht sämtliche biologisch abbaubaren Kunststoffe auch biobasiert.

Wo sollten Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen entsorgt werden?

Viele Verbraucher denken, sie können biologisch abbaubare Verpackungen auf dem Kompost hinter dem Haus entsorgen. Doch das stimmt so nicht. Nach heutigem Kenntnisstand dauert der Abbau von diesen Materialien je nach Umgebungsbedingungen mehrere Monate. In dieser Zeit stellen Abfälle ein Risiko für Mensch und Umwelt dar.
Verpackungen müssen in der gelben Tonne / gelber Sack entsorgt werden. Dies gilt genauso für Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen. Daher bietet der Einsatz von biologisch abbaubaren Verpackungen im Vergleich keine wesentlichen Vorteile. Außerdem sollte man bedenken, dass biologisch abbaubare Kunststoffe leicht durch abbauende Mikroorganismen besiedelbar sind. Diese können unter Umständen auch das Produkt oder das Lebensmittel kontaminieren – und das will wirklich niemand.


Wie sehen für Ströbel recyclebare und damit zukunftsorientierte Verpackungs­lösungen aus?

Wir bei Ströbel haben eine Alternative zu nicht recyclebaren Verbundverpackungen entwickelt. Unsere Ströbel MONO-Line besteht aus einem voll recyclingfähigen PE Monomaterial (auch Zipper und Ventil) und kann deshalb nach Verwendung unkompliziert im gelben Sack oder in der gelben Tonne entsorgt werden. In der stofflichen Verwertung wird daraus Regenerat gewonnen, welches wieder im Kunststoffkreislauf eingesetzt wird.

Dafür haben wir unsere MONO-Line von Interseroh+ auf ihre Recyclingfähigkeit testen lassen. Wir sind sehr stolz, dass das Material mit Auszeichnung bestanden hat, und das „Made for Recycling“-Siegel tragen darf! Dieses können unsere Kunden auch direkt auf ihre Verpackung drucken – um den Endverbraucher zu zeigen, dass ihnen der Umweltgedanke wichtig ist.

Quellen

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Tricks-der-Verpackungsindustrie-Wie-viel-Muell-wird-recycelt,ndrinfo38566.html
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/recyclingquote-und-co-so-nachhaltig-soll-2022-werden
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/recycling/27543.html
https://www.medewo.com/blog/de/loesungen/recycling-kunststoff/
https://www.faz.net/aktuell/generation-plastik/grundwissen-kunststoff-was-ist-plastik-15757722.html
https://wir-lieben-recycling.de/trennen-rockt/fakten/#:~:text=Nur%209%25%20der%20Plastikverpackungen%20werden,sich%20nur%20wenige%20Male%20wiederaufbereiten.
https://www.umweltbundesamt.de/biobasierte-biologisch-abbaubare-kunststoffe#35-welche-nachteile-haben-bioabfallsammelbeutel-aus-biologisch-abbaubaren-kunststoffen
https://www.muelltrennung-wirkt.de/de/
https://www.quarks.de/umwelt/muell/darum-sind-bio-muellbeutel-nicht-umweltfreundlich/

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MONO-Line BEUTEL

NEU: Die voll recyclingfähige Verpackung von Ströbel. Made in Germany.

 

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